Maps in Motion

Veranstaltung

Kartographie ist die visuelle Kommunikation eines geographischen Phänomens. Täglich nutzen wir kartografische Darstellungen, die uns durch Wegnetze navigieren, das Wetter vorhersagen oder über die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen informieren. Nicht zuletzt bieten Karten uns die Möglichkeit, Geschichten zu erzählen und Denkanstöße zu liefern. Beispiele wie der Nolli Plan – der ausgehend vom 18. Jahrhundert eine völlig neue Perspektive auf die Stadtplanung eröffnete – verdeutlichen, welchen Einfluss Karten auf den architektonischen und städtebaulichen Diskurs nehmen können.

Durch die digitale Revolution stehen uns heute große Datenmengen zur Verfügung, die in Geoinformationssystemen (GIS) verarbeitet werden. Diese Daten möchten wir im Seminar mit Grasshopper 3D ansteuern, analysieren und visualisieren. Zur Kommunikation von zeitlichen Entwicklungen und Prozessen dieser geographischen Phänomene reichen statische Darstellungsformen jedoch oftmals nicht aus. Daher wollen wir in einem zweiten Schritt unsere Karten mithilfe von Animationen in Adobe After Effects zum Leben erwecken.

Ziel des Seminars „Maps in Motion“ ist es, gemeinsam Möglichkeiten zu erforschen, die sich aus Datenanalysen und kreativen kartografischen Darstellungsformen für den architektonischen Diskurs sowie die argumentative und narrative Einbettung von Projekten eröffnen.

Begleitend dazu werden wir anhand diverser Beispiele reflektieren, welche Verantwortung den Ersteller*innen von Karten zukommt. Der Kartograph Kenneth Field macht in diesem Zusammenhang deutlich: „Every map is a product of its maker and its reader, and maps are rarely right or wrong, but simply different versions of the truth. The meaning you see in a map can reinforce or challenge your understanding of the theme it represents, and you are much more likely to believe a map if it presents a version of the truth that you believe in already.”

Anmerkungen:

Der Kurs „Maps in Motion“ wird als Begleitseminar zum Projekt Lang „Liquid Space“ angeboten, kann aber auch unabhängig davon belegt werden. Die Studierenden haben sowohl die Möglichkeit ihre kartografischen Untersuchungen auf ihre Semesterprojekte anzuwenden als auch frei gewählte Themen zu bearbeiten. Vorwissen in Grasshopper 3D und Adobe After Effects ist willkommen, aber keine Voraussetzung.