Veranstaltung
In den letzten Semestern haben wir den konventionellen Designprozess hinterfragt und uns mit der Wiederverwendung von (Bau-)Teilen in Architektur und Produktdesign auseinandergesetzt. Dabei lag der Fokus vor allem auf der Form und Materialität der Teile, die über Photogrammmetrie erfasst und zu einem drei dimensionalen Datensatz für neue Entwürfe zusammengestellt wurden.
Im Seminar „Transitory Meaning“ wollen wir im Rahmen des gleichen Themas die Bedeutung und Geschichte der bestehenden Teile einfließen lassen.
Die Wiederverwendung von Bauteilen finden wir bereits in der Antike, wo Spolien als pragmatisches Mittel eingesetzt wurden, da Rohmaterialien schwer zugänglich oder bearbeitbar waren. Doch der Einsatz von Spolien hatte nicht nur funktionale Gründe, sondern diente auch bewusst der Machtdemonstration.
In der Postmoderne lebte die Rekombination vorhandener Stile auf und verschiedene Bauteile wurden in neuen Entwürfen (abstrakt) referenziert.
Auch in der bildenden Kunst wird in Form von Collagen ausgewähltes Material aufgelöst, anders kombiniert und dadurch ein neues Werk geschaffen. Ausschnitte und Motive werden gezielt selektiert und erhalten in einem neuen Kontext andere Bedeutungen. Auch die heutige Popkultur macht sich den Überfluss an digitalem Footage zu Nutze (Meme). Videos und Fotos werden aus dem Kontext gerissen und mit Text oder Ton überlagert. Schichten von Referenzen, Beziehungen und Ironie werden so zu einer neuen Zusammenstellung. Auch in diesem Fall spielt die Bedeutung des ursprünglichen Inhalts eine wichtige Rolle um die Aussage des neuen Werks interpretieren zu können.
Wenn wir mit bestehenden Bauteilen entwerfen, werden diese ebenfalls aus einem gewissen Kontext gerissen. Wie kategorisieren und notieren wir die Bedeutung von existierenden Teilen? Wie können wir diese Schichten an Informationen in unsere Entwürfe einfließen lassen?
Wir wollen uns mit Räumen, deren Volumen und Bauteilen, die für uns individuell oder für Kollektive besondere Bedeutung haben auseinandersetzen und untersuchen wie wir diese in neue Entwürfe übertragen können.
Wir werden dieses Semester mit dem Medium Film arbeiten.
Zeitbasierte Medien spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Konzepten, der Gestaltung von Entwürfen und der Präsentation von Projekten.
Das Seminar ´Software Flow´ vermittelt in 3 Workshops die notwendigen Softwarekenntnisse. Die zusätzliche Teilnahme an „Software Flow“ ist dringend empfohlen!
Informationen
Termine:
- Dienstags, 10-12
- Erster Termin: 18.10.2022
- Kolloquium: 24.01.2023
Empfohlen:
- Die zusätzliche Teilnahme an „Software Flow“ ist dringend empfohlen!
Aktuelle Informationen: