Veranstaltung
Die Zukunft ist ungeschrieben, zumindest theoretisch. Seit der allgemeinen Bewegung weg von einer deterministischen Weltvorstellung versuchen sich Futuristen an der Generierung alternativer Zukünfte, Utopien oder Dystopien um gesellschaftliche Wandel zu provozieren.
Ausgehend von Thomas Moore, der in seinem Buch Utopia 1516 eine alternative Gegenwart erzählt, erweiterten technische Errungenschaften die Darstellungsmittel von Geschichten über Manifeste, Illustrationen, und filmischen Darstellungen bis hin zu interaktiven Prototypen und weltweit wahrnehmbaren Performances. Die Utopien der Avant-Garde, die in den 1960er und ‘70er Jahren unter anderem von Archigram und Haus Rucker-Co entworfen wurden, finden ihre Nachfolger in Studios wie Superflux, die in ihre spekulative Zukunft ebenfalls über eine entwerferische Antwort auf diese darstellen. Heutige Utopien beschäftigen sich häufig mit den Auswirkungen der digitalen Revolution, wie beispielsweise bei Liam Young oder dem Autor Bruce Sterling. Deren Ansatz ist dabei nicht entwurfsorientiert, sondern die Beschreibung einer Zukunft, in die es zu entwerfen gilt.
Neben der historischen und gegenwärtigen Auseinandersetzung mit Futurismus, sowie spekulativen und kritischen Darstellungstechniken in Architektur und Design, sollen über die Anwendung von Design Fiction eigene Zukunftsentwürfe spekuliert werden, die provozieren und zu kritischem Nachdenken anregen. Beim Weltentwerfen soll die erarbeitete mediale Bandbreite angewandt und in ein geeignetes Storytelling übertragen werden.
Informationen
Termine:
Dienstags, 14:00 - 16:00 Online
- Erster Termin: 21.04.2020
- Kolloquium: 23.07.2020
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