Künstlerische Forschung vollzieht sich in der Interaktion zwischen praktischem Tun und kritischer Reflektion. Mittels künstlerischer Verfahren werden in der Kunst und Gestaltung Bezüge von Raum, Körper, Material, Sinnlichkeit, Tradition und damit grundlegende Aspekte der Architektur befragt. Die Studierenden erforschen die Möglichkeiten von Architektur-Gestaltung durch den Umgang mit künstlerischen Umsetzungsmethoden und dabei mit unterschiedlichen Werkstoffen. Im Fokus der kug-Forschung steht die Frage nach den Relationen zwischen „Körper / Raum / Dimension“, die zu Themenprojekten zusammengefasst bearbeitet wird:
Projekt 1: Orientierung_Desorientierung 2014/15
Ein Dossier von historischen und zeitgenössischen Labyrinth-Arten wurde zusammengetragen und diskutiert. Schließlich planten und bauten 130 Studierende ein zusammenhängendes Labyrinth auf dem Hof des Fakultätsgebäudes.
Projekt 2: Aufbewahren_Sammeln_Speichern 2015/16
Was ist eine Sammlung und was ein Archiv? Wie speichern wir Erinnerungen?
Das Entstehen von Wunderkammern und deren Übergang in Museumssammlungen studierten die Studierenden auf Exkursionen und brachten ihre Erkenntnisse in eigene, persönliche Sammlungskammern ein.
Projekt 3: Gebäude_Gehäuse 2016/17
Befragung und Bearbeitung des Unterschieds zwischen einem Gebäude und einem Gehäuse in Bezug auf die eigene Körpergröße und schließlich geformt und gebaut für eine Gruppe von bis zu fünf Personen.
Projekt 4: Geräusch_Klang 2017/18
Untersuchungen zu Ausdehnung von Klang im Raum: Die Architektur des Fakultätsgebäudes wurde als Klanginstrument und Resonanzraum untersucht. Es entstanden Klangkompositionen „vor Ort“, die als Echtzeitkompositionen im smart phone aufgezeichnet wurden.
Projekt 5: Morphologien_Metamorphosen 2018/19
Die Charakteristika einer Auswahl von Zeichnungen des Mediziners und Zoologen Ernst Haeckel wurden durch das Übertragen in dreidimensionale Tonobjekte herausgearbeitet. In einem weiteren Schritt wurde die Tomatenpflanze als eine sich verändernde Habitantin beobachtet und untersucht. Auf diese Habitantin - und auf deren durch Weiterwachsen erwartbare Ausdehnung zugeschnitten - gestalteten, konstruierten und realisierten Studierende individuelle Gebäude, die sie schließlich zu einer „Stadt“ formierten.