Veranstaltung
Wie können alle architektonischen Aspekte von Entwurf, Bau, Nutzung bin hin zu Um- und Rückbau als ganzheitliches System neu erfunden werden und so einen höheren Grad an Nachhaltigkeit erreichen? Vor dem Hintergrund einer Autonomisierung des Bauens durch Roboter ergeben sich neue Herausforderungen an das Entwerfen von Architektur.
Der jetzige Stand der Digitalisierung bietet dabei die Chance nicht die gleichen Fehler zu begehen, die ab den 1960er mit dem modularen industriellen Bauen einhergingen. Anders als damals werden heute nicht mehr Bauprodukte, Fertigteile und Grundrisse standardisiert. Vielmehr sind es die digitalen Entwurfs- und Fertigungsprozesse, die in ihren Abläufen standardisiert werden, so aber eine ungleich große Bandbreite an Anpassung zulassen. Vielfältige digitale Simulationstechniken erlauben es auf Entwurfsebene Einsicht in das zu erwartende Verhalten von Architekturen zu bekommen. Innovation ist also nicht mehr auf den langsamen Erkenntnisrückfluss aus der gebauten Praxis angewiesen. Trotz, oder gerade wegen des hohen Grads der Digitalisierung, spielt Material ob als Ressource oder Gestaltungselement eine zentrale Rolle. Bits und Atome sind also keine Gegensätze mehr, sondern enger denn je miteinander verknüpft.
Der Kontext für den architektonischen Entwurf wird eine neue Form des Wohnens und Arbeitens im städtischen Kontext sein. Der Schwerpunkt liegt mehr auf der Detailtiefe und weniger auf der Größe des Gebäudes. Neben dem Entwurf wird auch der Entwurfsprozess selbst in Diagrammen und Animationen dokumentiert.
Das Arbeiten in Rhinoceros-3D/Grasshopper ist von zentraler Bedeutung für das Projekt. Neben Lösungen am 3D-Modell, Diagrammen, Plänen und Visualisierungen werden konstruktive Lösungen an digital gefertigten Modellen (Laserschneiden, CNC Fräsen, 3D-Druck) erwartet. Hilfestellungen zu speziellen Vertiefungen der digitalen Methoden werden in Tutorien gegeben.
Die Betreuung findet in wöchentlichen Korrekturen und 2 Kolloquien in der Fakultät statt. Neben technischer Unterstützung werden einige Texte zur konzeptionellen Einordnung des Projekts ausgegeben und diskutiert.
Das Projekt eignet sich auch, um ausgehend von der gewonnen Expertise im folgenden Semester eine MSc. Thesis am Lehrstuhl dMA zu bearbeiten, und so das begonnene Design-Research Thema in einen größeren Kontext zu stellen.
Informationen
Modulzuordnung:
- MSc. Architektur und Städtebau:
Projekt lang - i/o Architecture
Lehrende:
- Prof. Mirco Becker
- Victor Sardenberg
Termine:
- Erster Termin: Freitag 22.04.2022
12:00 - 14:00 A101
- 1. Kolloquium: 06.05.2022 12:00 - 15:00 kleines Foyer
- 2. Kolloquium: 17.06.2022 11:00 - 14:00 kleines Foyer
- Endpräsentation: 23.08.2022 12:00 - 15:00 kleines Foyer
Voraussetzungen:
- Grundlagen Rhino
- Grundlagen Grasshopper
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