Domestic Automatons
Das Seminar Domestic Automatons erforscht räumliche Transformation und Kinematik als Mittel zur Gestaltung und Entwicklung neuer Wohntypologien.
Traditionell sind unsere Wohnungen in einzelne Räume unterteilt, die nach Funktionen benannt, mit Wänden voneinander getrennt sind und in Flächenmaßen quantifiziert werden – Wohnzimmer, Schlafzimmer, Badezimmer mit entsprechenden Quadratmeterangaben.
Diese starre Funktionsbindung wird zunehmend aufgeweicht. Nicht nur die Grenzen zwischen und Wohn- und Arbeitswelten werden unscharf, sondern all die Netzwerke von Gütern, Arbeit, Medien und Technologien, in die unsere Wohnräume eingebettet sind, prägen und verändern die Funktionen, Kapazitäten und kulturellen Rollen unserer Wohnräume. Begleitet wird dies von technischen Entwicklungen im Bereich autonomer Lieferdronen, intelligenter Transitmanagementsysteme und kinematischer Raumelemente, die eine statische Funktionsbindung und eine rein flächenmäßige Quantifizierung in Frage stellen.
Wie könnten Wohngrundrisse aussehen, die nicht statisch und funktionsgebunden sind? Welche räumlichen Vorhaltungen könnten wir in dynamische Lieferketten ausgliedern? Welche Schwellen, räumlichen Transformationen und temporären Zugangsmöglichkeiten müssten wir im Gegenzug entwerfen? Wie könnten wir einen Wohnraum im Hinblick auf Wohnerlebnis quantifizieren anstatt die Teilflächen zu addieren?
Diesen Fragen will Domestic Automatons zusammen mit der Schweizer Firma Schindler und dem Aedes Network Campus Berlin (ANCB) nachgehen und über neue Wohntypologien spekulieren. Domestic Automatons ist Teil des ANCB Student Applied Innovations Lab im Auftrag von Schindler.
Teilnahme an dem Seminar Choreograph Form ist zwingend erforderlich. Es unterstützt in der ersten Semesterhälfte die Studenten mit Hintergrundwissen in Theorie zu Wohnbau und Grundrissanalyse. In der zweiten Semesterhälfte werden im Zusammenhang mit den Entwurfsprojekten die notwendigen digitalen Werkzeuge erarbeitet, um die transformierbaren Bauteile zu entwerfen und programmieren.
Die Anzahl an Studierenden ist auf 12 begrenzt. Das Projekt setzt Experimentierfreude voraus.