Die Mischung aus wiederverwendeten und neuen Bauteilen in Kombination mit der Verbindungstechnik 3D-Druck prägt den Außeneindruck dieses Entwurfes.
Projekt
Im Verlauf des Semesters wurde mit verschiedenen Fügungstechniken experimentiert, die es erlauben bereits vorhandene Materialien wiederzuverwenden. Wir haben uns in diesem Rahmen mit der Fügung von Volumen auf verschiedenste Weisen, durch Addition und Subtraktion beschäftigt. Der Entwurf ist eine Art der Übersetzung einer dieser Fügungstechniken in architektonische Formensprache.
Das Entwurfsgrundstück befindet in Berlin an der Grenze zwischen den Bezirken Mitte und Kreuzberg wo ehemals die Grenze zwischen Ost- und Westberlin entlang des Bethaniendamms gezogen wurde. Direkt angrenzend befindet sich die St. Thomas Kirche. Dort soll ein Kunstraum mit einer Nutzfläche von ca. 400m² entstehen.
Der Entwurf entwickelt bedingt durch die Fügungstechnik eine von der Umgebung weitestgehend unabhängige Formensprache. Ausgangslage bildet die Wiederverwendung von Betonabbruch. Im Ersten Schritt wird der gefundenen Betonabbruch nach bestimmten Parametern, wie dessen Größe und Durchmesser sortiert. Diese Betonschutt Volumen werden subtraktiv zugeschnitten, damit die einzelnen Elemente aneinander gefügt werden können und so die tragenden Wände bilden. Diese sind sowohl nach Innen, als auch nach Außen hin sichtbar und somit ausschlaggebend für den Charakter des Gebäudes.
Die Fügung erfolgt in einem subtraktiven Prinzip. Die einzelnen Elemente werden zunächst virtuell ineinander platziert, um zu ermitteln, wie die Fügung mit einem möglichst geringen Materialverlust erfolgen kann. Dann werden Schnittkanten erstellt, entlang derer der Betonabbruch geschnitten wird. Durch die Form der Wände als geschlossene Systeme halten sich die Elemente gegenseitig.
Das Gebäudekonzept sieht den Ausstellungsraum als dynamischen, fließenden Raum vor, der von den Besuchern frei und niedrigschwellig durchquert werden kann. Die überdachte Eingangssituation im Außenraum leitet dabei fließend in den Innenraum über. Dort befindet sich zunächst der Empfangsbereich mit Café. Die Stellung der Nebenräume führt den Besucher von dort aus intuitiv weiter in den Ausstellungsraum. Die Nebenräume und der Ausstellungsraum bilden somit zwei kontrastierende Raumtypen und Atmosphären. Während der Ausstellungsraum vor allem nach Außen stark geöffnet ist, sind die eingestellten Räume durch ihre Massivität geprägt.
Die Boden- und Deckenplatte mit ihrer horizontalen Wirkung dienen ebenfalls dazu einen Kontrast zu schaffen. Der Betonabbruch sowie die Fassade des Ausstellungsraums schaffen eine vertikale Struktur, die der horizontalen Gliederung entgegensteht. Durch die Bespielung des Areals und die Schaffung von Aufenthaltsqualität wird das Grundstück neu belebt.